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In deutschen Haushalten leben insgesamt etwa 11, 8 Millionen Hunde. Damit ist der Hund, nach der Katze, das zweitbeliebteste Haustier. Doch machen diese es ihren Besitzern nicht immer leicht. Vor allem Hunde erfordern viel Aufmerksamkeit und konsequente Erziehung. Können Herrchen und Frauchen dieser nicht ausreichend nachkommen, bedarf es oft der Hilfe von Hundetrainern. Diese sollen Unterstützung und Tipps bei der Haltung geben. Darüber hinaus sind sie in Hundeschulen gefragt, in denen die Besitzer und die Vierbeiner das Einmaleins der Hundeerziehung lernen.
Welche Aufgaben hat ein Hundetrainer?
Seien Sie sich bewusst, dass Hundetrainer keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Das bedeutet, dass sich theoretisch jeder als Hundetrainer eintragen kann. Die Ausbildung ist weder geregelt, noch existiert ein staatlich anerkannter Abschluss. Daher lassen sich die Aufgabenbereiche des Hundetrainers nicht strikt beschreiben. Auch die Tagesabläufe und Aufgabenbereiche sind unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Arbeitsverhältnis. Einige Tätigkeiten werden dennoch bei Hundetrainern vorausgesetzt. So gehört das Training mit jungen Hunden dazu. Hier vermitteln Sie bestimmte Kommandos und Verhaltensweisen, die später Anwendung finden. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Besitzern. Sie sind diejenigen, auf die der Hund letztendlich hören muss. Dementsprechend ist ein gutes Feingefühl bei zwischenmenschlichen Interaktionen notwendig.
Aber nicht nur Privatpersonen sind im Aufgabenkreis eingebunden. Auch mit Tierheimen arbeiten Sie als Hundetrainer zusammen und bereiten so Tiere beispielsweise auf neue Vermittlungen vor. Außerdem ist es die Aufgabe eines Hundetrainers, die Hunde für bestimmte Sportarten oder Verhaltenstests zu trainieren. Sie haben die Möglichkeit, sich auf einen bestimmten Schwerpunkt zu spezialisieren.
Wie können Sie sich zum Hundetrainer berufsbegleitend ausbilden lassen?
Die Ausbildung zum Hundetrainer ist ähnlich vielseitig wie die Einsatzbereiche. Zum Angebot stehen Optionen, von denen sich ein großer Teil neben dem Beruf absolvieren lässt. So wird Ihnen beispielsweise die Möglichkeit geboten, Lehrgänge über Fernschulen oder E-Learning-Seminare zu nutzen. Dies ist allerdings nicht ganz unproblematisch, da Sie nach Abschluss der Ausbildung in direktem Kontakt mit den Tieren arbeiten werden. Daher ist es ratsam, Sie besuchen, falls möglich, Präsenzlehrgänge. Zumal Sie erst in der Praxis erkennen können, ob Sie für diesen Beruf geeignet sind. Kosten fallen letztendlich in allen Lehrgängen an und müssen von Ihnen getragen werden.
In der Regel sind Seminare mit persönlicher Teilnahme so gelegt, dass sie sich mit der Berufstätigkeit vereinbaren lassen. Das heißt, dass sie in solch einem Fall an Wochenenden in einem bestimmten Zyklus stattfinden. Beachten Sie allerdings, dass die Berufsbezeichnungen mitunter abweichen. So wird beispielsweise auch von „Hundeerzieher/in und Verhaltensberater/in“ gesprochen. Die vermittelten Inhalte sind allerdings ähnlich.
Wie ist die nebenberufliche Ausbildung aufgebaut?
Da die berufsbegleitende Ausbildung zum Hundetrainer nicht staatlich geregelt und die Berufsbezeichnung „Hundetrainer“ nicht geschützt ist, gibt es keinen festgelegten Aufbau der Lehrgänge. Allerdings wurde 2007 eine anerkannte Zertifizierung für Hundeerzieher und Verhaltensberater eingeführt. Es ist Ihnen dementsprechend möglich, diese in einem Kurs der IHK oder einer Prüfung durch die Tierärztekammer zu erlangen. Hier gibt es strikte Vorgaben zu dem Aufbau der Lehrgänge. So müssen Sie, bevor Ihnen das Zertifikat ausgehändigt wird, 312 Theorie- und 300 Praxisstunden absolvieren. Wenn Sie bereits vorher Berufserfahrung als Hundetrainer sammeln konnten, besteht für Sie die Möglichkeit, diesen Lehrgang zu verkürzen.
Des Weiteren bietet die IHK eine Qualifizierung zum „Hundefachwirt“ an. Darin wird Wissen vermittelt, das Ihnen hilft, sich im Dienstleistungssektor zu organisieren, wie beispielsweise im Ausbildungs-, Führungs-, Sach- und Organisationsbereich. Damit decken Sie zusätzlich die theoretischen Aspekte ab, die mit der Arbeit als Hundetrainer einhergehen.
Wie viel kostet die Ausbildung?
Die berufsbegleitende Ausbildung zum Hundetrainer wird von privaten Trägern ausgeschrieben. Rechnen Sie dementsprechend damit, Kosten auf Sie zukommen werden. Diese sind abhängig vom jeweiligen Ausbilder und daher variabel. In der Regel belaufen sich die Preise auf 3000 – 5000 €, wobei die Möglichkeit besteht, Förderprogramme in Anspruch zu nehmen. Über die Angebote informieren die jeweiligen Ausbilder auf ihren Seiten. So werden Ihnen unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten vorgeschlagen oder Sie können die sogenannte „Bildungsprämie“ nutzen. Viele der Schulen bieten Ratenzahlungen an, sodass Sie nicht den gesamten Betrag auf einmal leisten müssen.
Für die Prüfungen, mit denen Sie die Zertifikate der IHK oder der Tierärztekammer erlangen, kommen meist weitere Kosten auf Sie zu. Diese variieren und können von Ihnen vorher erfragt werden. Einige Ausbildungsstätten bieten auch eigene Zertifikate an, die in ihrer Form von den staatlichen abweichen. Oftmals werden hierfür weniger Stunden benötigt oder der Fokus wird stärker auf die praktischen Aspekte gelegt. Seriöse Schulen informieren im Internet umfangreich über die Kosten, den Aufbau er Lehrgänge oder stellen Ihnen auf Anfrage weiteres Informationsmaterial zur Verfügung.
Welche Einsatzbereiche und Berufschancen haben ausgebildete Hundetrainer?
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung, ob in Vollzeit oder Teilzeit, ergeben sich für Sie einige Verdienstmöglichkeiten. So arbeiten Sie entweder fest angestellt oder auf Honorarbasis. Die Einsatzbereiche sind dabei vielseitig:
- Hundeerziehung für Welpen bis hin zu erwachsenen Hunden
- Verhaltensberatung für Hunde (meist im Einzeltraining)
- Hundesport wie Agility, Nasenarbeit, Longieren, etc.
Die Angebote werden entweder über Hundeschulen oder selbstständig über Kurse ausgeschrieben. Abhängig ist das hauptsächlich von der Verdienstform, für die Sie sich entscheiden. Ihre Aufgabenfelder bleiben jedoch in beiden Varianten abwechslungsreich und spannend:
- Gruppentraining
- Einzeltraining
- Verhaltensanalyse
- Verhaltensdiagnose
- Verbessung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund
- Ausarbeiten von Trainingsplänen
Bedenken Sie darüber hinaus, dass weitere Aufgaben auf Sie zukommen, wenn Sie in einer Führungsposition oder in Selbstständigkeit arbeiten. In diesen Fällen schreiben Sie Rechnungen, setzen sich mit Marketing und wirtschaftlichen Aspekten auseinander. Entsprechen diese Punkte allerdings Ihren Vorstellungen, steht Ihrer Karriere als Hundetrainer durch eine nebenberufliche Ausbildung nichts mehr im Weg. Interessieren Sie sich für andere Berufe mit Tieren, dann ist vielleicht dieser Artikel etwas für Sie.